In diesem Artikel geht es um die Probleme, die mit einer neuen Technologie wie der Elektromobilität verbunden sind.
1) Die Ladeinfrastruktur: Wie und wo lade ich mein E-Fahrzeug am besten?
Auch wenn sich die Ladeinfrastruktur über die Jahre deutlich verbessert hat, gibt es im öffentlichen Raum noch einen erheblichen Verbesserungsbedarf. Gerade Neulinge im Bereich der Elektromobilität sollten diesen wichtigen Punkt im Auge behalten.
Wohl dem, der Zuhause eine eigene Wallbox sein Eigen nennt oder am Arbeitsplatz sein Fahrzeug laden kann.
Wenn diese Möglichkeit nicht zur Verfügung steht, bleiben nur die Ladesäulen im innerörtlichen Bereich, um sein Fahrzeug zu laden. Die innerörtlichen Ladesäulen stellen in der Regel nur einen Wechselstromanschluss (sog. AC-Laden) zur Verfügung, diese sind in der Ladeleistung begrenzt (meistens auf 22 kW). Aber ob diese Leistung überhaupt in das Fahrzeug geladen werden kann, ist von dem Fahrzeugtyp abhängig. Der aktuelle Standard beim AC-Laden liegt bei den meisten Fahrzeugen bei 11 kW, oftmals sogar darunter.
Wie lange dauert das Laden an einem Wechselstromanschluss mit z.B. 11 kW? Wenn das Fahrzeug z.B. über einen großen 77-kW-Akku verfügt, würde es theoretisch mehr als 7 Stunden dauern, bis das Fahrzeug von 0 % bis auf 100 %geladen ist. In der Praxis werden die Fahrzeuge jedoch in dem Bereich von 10 % -80 % der Akkukapazität geladen; das sind dann aber immer noch bis zu 5 Stunden Wartezeit, bis der Akku geladen wurde. Eine Möglichkeit wäre es, das Fahrzeug nur etwa 2 Stunden zu laden und dafür entsprechend häufiger.
Zwei Stunden oder mehr Ladezeit sind aber nur dann akzeptabel, wenn man ohnehin anderweitig beschäftigt ist (Feierabend oder auf der Arbeit). Und wenn dann die Ladesäule weiter vom Wohnort entfernt ist, wird es auf Dauer schwierig, ein Fan der Elektromobilität zu werden ….
2) Eine eigene Lademöglichkeit
Die einfachste Form, ein E-Fahrzeug zu laden, ist die Ladung über einen 230-Volt-Anschluss, also über eine normale Steckdose. Bei dieser Lademöglichkeit ist aber der gute Zustand der jeweiligen Elektroinstallation ein wichtiges, vorab zu prüfendes Element.
Aus Sicherheitsgründen wird hier die Ladeleistung meistens auf ca. 2,3 kW begrenzt, damit dauert das Laden entsprechend lange und ist nur für den absoluten Notfall geeignet bzw. bei seltener genutzten Fahrzeugen. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet das sogenannte PV-Überschussladen, welches ich noch separat vorstellen werde.
Der nächste Schritt wäre die Installation einer Wallbox. Diesen Schritt habe ich in meinem Artikel über die Installation einer solchen Wallbox beschrieben. Hier ist dann je nach Fahrzeug und Wallbox, in der Regel, die oben genannte Ladeleistung von 11 kW möglich.
3) Das Laden auf längeren Strecken
Entlang der Hauptverkehrsstraßen oder in Ballungszentren gibt es auch Schnellladesäulen, welche das Fahrzeug mit Gleichstrom laden können (DC-Laden). Diese erreichen oftmals mehr als 300 kW Ladeleistung (auch abhängig vom jeweiligen Fahrzeug). Damit sind Ladevorgänge in wenigen Minuten möglich. Langstrecken mit mehr als 300 km Entfernung können mit einem oder mehreren Ladstopps realisiert werden. Die Planung dieser Stopps ist bei vielen Navi-Systemen von E-Autos integriert.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, sollte das DC-Laden nur auf langen Stecken durchgeführt werden. Zusätzlich verlangen die Betreiber einer DC-Ladesäule einen nicht unerheblichen Mehrpreis bei den Stromkosten.
Ladetarife und Ladekarten
Ein weiteres Ärgernis an Ladesäulen sind, neben der Verfügbarkeit, die unterschiedlichen Stromtarife der jeweiligen Anbieter. Die Anbieter sind meistens in Verbünden zusammengeschlossen und bevorzugen nur ihre eigenen Kunden mit günstigeren Tarifen, andere Kunden ohne eine passende Ladekarte können entweder gar nicht laden oder nur mit einem deutlichen Aufpreis. Langstreckenfahren kommen daher meistens nicht umhin, Kunde bei verschiedenen Anbietern zu sein, um einen einigermaßen günstigen Strom zu laden.
Damit variieren die Preise zwischen 30 ct/kWh und 79 ct/kWh und damit steht und fällt die Wirtschaftlichkeit eines E-Autos. Bei einem regelmäßigen Stromtraif von knapp 80 ct/kWh (auf Langstrecken) ist ein Dieselmotor möglicherweise die günstigere Alternative.
Die ideale Voraussetzung zur Nutzung eines Elektrofahrzeugs ist daher die eigene Wallbox in Verbindung mit einer PV-Anlage; dieses Thema werde ich auf meinen Seiten noch ausführlich behandeln.