Hier geht es um Informationen über die verschiedenen Messeinrichtungen, mit deren Hilfe die jeweiligen Leistungsdaten der Anlage erfasst und ausgewertet werden können.
1. Stromzähler zur Erfassung des insgesamt im Haus verbrauchten Stroms und zur Abrechnung mit dem Energieversorger.
1.1. Analoge (Drehscheiben Messgeräte)
1.2. Digitale (Smart Meter Zähler)
2. Zähler zur Erfassung der vom Wechselrichter ins Netz eingespeisten Solarenergie
2.1. Integrierte Lösungen vom jeweiligen Hersteller der Wechselrichter
2.2. Messeinrichtungen für Balkonsolaranlagen mit Schuko-Stecker.
2.3. Universelle Strommesser zum Einbau in die Stromverteilerkästen
2.4. Lösung zur Anzeige der Stromdaten von Batteriesystemen für Solaranlagen
3. Software, um die erfassten Daten gemeinsam zur Anzeige und Auswertung zu bringen.
1. Analoge (Drehscheiben Messgeräte)
Diese Zähler werden oftmals als auch Ferraris-Zähler genannt. Diese Zähler verfügen in der Regel über keine Rücklaufsperre, das bedeutet, sie erfassen den aus dem öffentlichen Netz bezogenen Strom und laufen im Falle einer Einspeisung in das öffentliche Netz einfach rückwärts. Damit ist keine tarifliche Unterscheidung zwischen Bezug und Einspeisung möglich.
Auch funktionieren diese Zähler rein analog, daher ist eine automatisierte Auswertung des Zählerstandes nicht einfach möglich. Es gibt im Netz allerdings einige Speziallösungen wie diese: Ferraris Stromzähler Monitoring Paket
Diese Zähler sind vom Eichamt für max. 16 Jahre geeicht und müssen bis zum Jahr 2030 komplett durch digitale Smart Meter Zähler ersetzt werden. Der Netzbetreiber veranlasst den entsprechenden Austausch. Im Falle einer Anmeldung einer Solaranlage ist davon auszugehen, dass der Umtausch kurzfristig veranlasst wird.
1.2. Digitale (Smart Meter Zähler)
Wie oben bereits erwähnt, werden alle alten analogen Zähler bis spätestens im Jahr 2030 durch intelligente Messsysteme (Smart Meter Zähler) ersetzt. Viele Kunden haben diese Zähler bereits im Einsatz.
Hier ein Link zu einem Artikel der Verbraucherzentrale zu den Smart Meter Zählern.
Die großen Vorteile der Smart Meter Zähler sind u.a. der automatische Datenaustausch mit dem Netzbetreiber. Zum Beispiel sind zeit- und last gesteuerte Tarife mit diesen Zählern möglich. Für das Management der modernen Energienetze sind die Smart Meter Zähler unabdingbar!
Ein weiteres Beispiel: Bei größeren Solaranlagen wird der vom Kunden ins öffentliche Netz eingespeiste Strom mit einem anderen Tarif abgerechnet als der aus dem Netz bezogene Strom.
Im Display eines Smart Meterzählers werden sowohl die bezogenen kWh als auch die ins öffentliche Netz eingespeisten kWh angezeigt. Bei Balkonsolaranlagen erfolgt die Einspeisung ins Netz des Netzbetreibers, allerdings ohne Vergütung!
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit (auch für den Kunden) diese Werte relativ einfach auszulesen, um sie z.B. per WLAN an eine entsprechende Anwendung auf Handy und Tablet-Computer zu übertragen.
In meinem Fall verwende ich die Anwendung „powerfox“ zum Auslesen des Smart Meter-Zählers.
Vor dem Kauf einer solchen Anwendung muss noch überprüft werden, ob diese Anwendung mit dem eingesetzten Smart Meter Zähler kompatibel ist. Siehe auch diesen Link des ELV mit weiteren Informationen zu Energiekostenmessgeräten. Dort finden Sie eine Liste, mit welchen Zählern die powerfox Anwendung kompatibel ist.
Die „powerfox“ Lösung besteht aus einer Leseeinheit, welche am Zähler angebracht wird und die Daten per WLAN an die zugehörige Applikation (siehe nebenstehendes Bild) auf dem Handy oder Tablet überträgt.
Die „powerfox“-Applikation zeigt diese Daten in einer übersichtlichen Form an und bietet darüber hinaus viele Auswertungen.
Bilder dieser Anwendung werde ich im Weiteren, bei den Auswertungen meiner Anlage, noch häufiger zeigen.
2. Zähler zur Erfassung der ins Netz eingespeisten Solarenergie
2.1. Integrierte Lösungen vom jeweiligen Hersteller der Wechselrichter.
Viele Hersteller von Wechselrichtern bieten bereits ein integriertes WLAN-Interface und eine dazugehörige Applikation für Smartphone und Tablets an. Ein Beispiel dafür ist der Hersteller Hoymiles mit einer Applikation zur Verwaltung seiner Wechselrichter per Internet, Smartphone oder Tablet. Unten anbei einige Bilder von der Hoymiles App.
Ähnliche Lösungen bieten andere Hersteller ebenfalls an.
2.2. Messeinrichtungen für Balkonsolaranlagen mit Schuko-Stecker.
Eine Besonderheit stellen Balkonsolaranlagen dar, welche seit neuesten auch offiziell mit einem Schuko-Stecker in das Hausnetz einspeisen dürfen. Hier können auch Steckdosenaufsätze verwendet werden, die Stromdaten messen und diese an eine übergeordnete Verwaltungssoftware liefern. Typischer Vertreter dieser Art sind die smarte Steckdose Fritz!DECT 200 von AVM oder der „myStrom Wi-Fi switch“ und diverse ähnliche Geräte anderer Hersteller.
2.3. Universelle Strommesser zum Einbau in die Stromverteilerkästen
Bei größeren integrierten Solaranlagen bietet es sich an, die jeweiligen Messgeräte in die Stromverteilung zu integrieren (s. u.).

Nebenstehendes Foto zeigt meine Anlage mit je 3 Stromzählern zum Einbau in eine Stromverteilung und jeweils ein integrierter Fehlerstromschutzschalter mit Sicherung für jeden Stromleiter / Anlagenteil separat. Die Montage erfolgt über die sogenannte Hutschiene in den Verteilerkästen.
In größeren Anlagen kann man auch 3-phasige Stromzähler verwenden, welche den Strom für die komplette Anlage erfassen. Auch diese Zähler gibt es mit WLAN integriert, damit diese die jeweiligen Zählerstände an eine Software zur Auswertung und Analyse übermitteln.
Siehe dazu auch den letzten Teil dieses Artikels
2.4. Lösung zur Anzeige der Leistungsdaten von Batteriesystemen für Solaranlagen
Die nebenstehenden drei Bilder zeigen die mit der Solarbatterie mitgelieferte Anker-SOLIX-Applikation auf dem Tablet. Diese Anwendung basiert auf einer Cloud und zeigt die nebenstehend gezeigten grafischen Auswertungen.



3. Software, um die erfassten Daten gemeinsam zur Anzeige und Auswertung zu bringen.
Ich verwende zum Auslesen der einzelnen Stromzähler eine Smart Home Anwendung. Diese Software Smart Life Applikation wurde von der Firma Tuya für Smart-Home-Anwendungen entwickelt und ist für Android und IOS-Systeme verfügbar. Weitere Informationen siehe unter dem obigen Link.
Die Bilder 1 und 2, unten in der Ansicht, zeigen den praktischen Einsatz, dieser Applikation, in meiner Anlage.
Wie Bild 1 zeigt, verwalte ich 3 Stromzähler und 4 Smart Home Steckdosen mit dieser Anwendung. Alle Geräte sind auch über Handy fernsteuerbar.
Bild 2 zeigt einen der 3 Stromzähler in der Detailauswertung. Darüber hinaus sind in dieser Ansicht hier auch historische Daten verfügbar.


3. 1 Integration aller Messeinrichtungen in eine übergeordnete Smart-Home-Lösung, dem „Home Assistant“
Wie oben gezeigt, gibt es viele verschiedenartige Geräte, welche über die Cloud-Anwendung von Tuya verwaltet werden. Diese Anwendung lässt sich, neben vielen anderen, auch in die von mir verwendete Smart-Home-Lösung „Home Assistant“ integrieren. Ebenso die oben gezeigte „powerfox“ Lösung, welche ebenfalls auf einer herstellerabhängigen Cloud-Lösung basiert, als auch die oben erwähnten AVM-Geräte und auch die von mir verwendeten Anker-Speichersysteme lassen sich in den „Home Assistant“ integrieren.

Die beiden nebenstehenden Bilder zeigen die Integration aller oben erwähnten Messeinrichtungen in dem Energiedashboard der „Home Assistant“ Anwendung an.
Insbesondere die 3 Anlagenteile meiner Solaranlage werden hier übersichtlich dargestellt.
Diese Anwendung erstellt ebenfalls eine Prognose über den erwarteten Solarertrag über den Tag (siehe die gestrichelten Linien).
